Gelungene Premiere auf der Süßwarenmesse in Dubai
Natürlich haben wir uns gewissenhaft auf den Trip vorbereitet und sind uns daher bewusst, dass wir gewissermaßen in einer anderen Welt landen werden. Doch erst als wir aus dem klimatisierten Flughafenterminal treten, wird uns wirklich bewusst: Wir sind komplette Dubai-Newbees. Alles ist für uns riesig, luxuriös, wow - und vor allem: heiß!
Unser Hotel liegt an einer sechsspurigen Straße. Die ist heute aber für ein Fahrradevent gesperrt. Kann man mal machen. Hier jedenfalls. Niemand stört sich daran. Kein Fluchen über Umleitungen, keine Hupkonzerte, keine protestierenden Anwohner. Auch unser Taxifahrer bleibt entspannt und erzählt uns etwas über Dubai. Sein Englisch ist gut, so wie bei allen Taxifahrern, denen wir im Laufe der kommenden Tage begegnen werden. Kein Wunder, schließlich sind von den knapp drei Millionen Einwohnern Dubais fast 90 % Ausländer; Englisch ist oft ihr kleinster gemeinsamer Nenner im Austausch.
Erstmal die Supermärkte checken
Wir sind Süßwaren-Profis. So wie Fußballer bei einem Auswärtsspiel zunächst das fremde Stadion und dessen Rasen checken, führt uns unser erster Weg in die Supermärkte. Das ist dieser Tage ein durchaus surreales Erlebnis. Erinnern wir uns: Wir befinden uns in Dubai bei Temperaturen jenseits der 30 Grad, die Wüste liegt nur wenige Kilometer entfernt. Doch wann immer wir einen der großen, internationalen Supermärkte betreten, sind wir umfangen von Tannengrün, Kerzenglanz und Schokolade mit Lebkuchengeschmack. Willkommen in der Weihnachtsoase!
Dass uns tatsächlich ein bisschen weihnachtlich ums Herz wird, liegt allerdings weniger an der Dekoration des Ladens. Eher an seiner Klimaanlage, die hier gefühlt auf „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ eingestellt ist. Würde uns nicht wundern, wenn gleich „Jingle Bells“ aus den Lautsprechern dröhnen würde.
Interessant ist, dass Weihnachten hier primär für die Ausländer angeboten wird. Während die internationalen Ketten das volle Programm bieten, sieht man in den kleinen Supermärkten der Seitenstraßen: nichts. Das christliche Hochfest lässt deren mehrheitlich muslimische Kundschaft auch in all der Hitze eher kalt.
Der Scheich ist da!
Dienstag ist der erste Messetag und unser Stand ein echter Hingucker! Trotzdem ist bis Mittag bei uns nichts los. Es sieht so aus, als drängten sich alle in den vorderen Messehallen, denen der Scheich seine Aufwartung macht. Als er fort ist, scheint es jedoch, als habe jemand den vorderen Hallen den Stöpsel gezogen: Schwallartig strömen die Besucher in unsere Richtung.
Ab jetzt sind wir drei Tage lang damit beschäftigt, unzählige Kontakte zu knüpfen, spannende Menschen zu treffen und tolle Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen. Ein Filmemacher besucht uns und dreht einen Beitrag über unseren Stand; Kollege Ulf legt Showmaster-Qualitäten an den Tag.
Am Stand gegenüber macht der „Candyman“ mehrmals am Tag frische Bonbons. Ein richtiger Besuchermagnet, von dem auch wir profitieren.
Die Abende sind dem Netzwerken gewidmet. Einmal sitzen wir zum Abendessen in der Dubai Mall, einer der größten Malls der Welt mit 1500 Stores. Riesige Glasfronten, Myriaden von Lichtern, Wasserspiele - und das alles dank Klimaanlage sanft herabgekühlt auf unter 20 Grad. Klimakrise? Was war das noch gleich?
Wo ist der Tacker?
Am letzten Messetag wird aufgeräumt. Allerdings auf eine ungewohnt gründliche Art: Was wir nicht festhalten, nimmt jemand mit. Selbst unser Tacker verschwindet unter ungeklärten Umständen. Immerhin geben uns die Kollegen vom Nachbarstand einige Muster ihrer iranischen Produkte mit. Das exotische Design und der andersartige Geschmack sind mehr als nur eine Entschädigung für den Tacker-Vorfall.
Dann steht der Rückflug an. Doch bevor wir in den Flieger steigen, frönen wir ein letztes Mal unserem süßen Laster: Storecheck in der Duty-Free-Zone! Die typischen Weihnachtssüßigkeiten lassen wir links liegen. Dieses Mal gibt es für die Lieben daheim etwas Außergewöhnliches: schokolierte Datteln, Nüsse und natürlich Schokolade – stilecht in Kamelform.